Die Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt kleine und mittlere Unternehmen vor eine Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl auf interne als auch externe Faktoren zurückzuführen sind. Diese Hindernisse erschweren es den Unternehmen, den wachsenden Anforderungen an Transparenz und Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Im Folgenden werden die zentralen Herausforderungen zusammengefasst, denen KMU häufig gegenüberstehen. Sie reichen von einem mangelnden Verständnis für Nachhaltigkeitsprinzipien und organisatorischer Veränderungsresistenz bis hin zu fehlenden Managementstrukturen und unzureichenden technologischen Ressourcen. Auch externe Einflüsse, wie dynamische regulatorische Entwicklungen und heterogene Stakeholderanforderungen, spielen eine wesentliche Rolle. Diese Tabelle bietet eine detaillierte Übersicht über die vielfältigen Hürden, die KMU bei der effektiven Umsetzung einer nachhaltigen Berichterstattung begegnen können.
Oberkategorien der Herausforderungen | Definitionen | Herausforderungen | |
Mangelndes Nachhaltigkeitsverständnis und -bewusstsein | Unzureichendes Wissen und Bewusstsein über Nachhaltigkeitsprinzipien führt zu geringem Engagement und ineffektiver Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien und Nachhaltigkeitsanforderungen, wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung. | Vielschichtigkeit der nachhaltigen Berichterstattung | |
Mangelndes oder uneinheitliches Verständnis nachhaltiger Berichterstattung | |||
Mangelndes Bewusstsein nachhaltiger Berichterstattung | |||
Organisationale Veränderungsresistenz | Notwendige strukturelle und/oder technische Veränderungen zur Unterstützung nachhaltiger Berichterstattung stoßen im Unternehmen auf Resistenz. Es fehlt an Änderungsbereitschaft und Durchhaltevermögen. | Resistenz gegenüber strukturellen Veränderungen im Unternehmen | |
Resistenz gegenüber technischen Veränderungen im Unternehmen | |||
Fehlende organisationale Nachhaltigkeitsmanagementstrukturen | Es fehlt an definierten Prozessen und Verantwortlichkeiten zur effektiven Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Unternehmen. | Unternehmensstruktur ist nicht auf nachhaltige Berichterstattung ausgelegt | |
Fehlende Routinen zur nachhaltigen Berichterstattung | |||
Fehlendes Know-How und Fachkräftemangel | Es liegt ein Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden und spezifischem Fachwissen vor, das erforderlich ist, um präzise und umfassende Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen und zu analysieren. | Begrenzte personale Kapazitäten | |
Fehlendes Know-How der Mitarbeiter | |||
Mangel an Trainingsangeboten | |||
Mangel an Orientierungshilfen | |||
Datenerhebung und -analyse | Datenverfügbarkeit | Das Unternehmen verfügt nicht über die notwendigen Nachhaltigkeitsdaten. Diese werden noch nicht erhoben oder können aufgrund fehlender Ressourcen noch nicht erhoben werden. | Datenknappheit aufgrund mangelnder Datenerhebung |
Aufwändige Datensammlung | Dem Unternehmen fehlt eine Strategie, um die hohe Anzahl an geforderten Daten zu erheben. | Umfangreiche und komplexe Datensammlung
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Unverlässliche Datenqualität | Die Daten weisen eine unzuverlässige Qualität vor, da Managementstrukturen oder Prozesse fehlen, um diese zu prüfen und zu sichern. | Unzuverlässige Datenqualität | |
Fehlender Qualitätsstandard | |||
Fehlender Prozess zur Sicherstellung der Datengenauigkeit | |||
Heterogene Datenanalyse | Aufgrund unterschiedlicher methodischer Ansätze zur Datenanalyse liegt keine Vergleichbarkeit der Daten, z.B. innerhalb von Lieferketten, vor. | Herausforderung der Quantifizierung und Skalierung | |
Schwierigkeiten bei der Messung der Auswirkungen | |||
Intransparenz in der Lieferkette | Mangel an klaren und verlässlichen Informationen über die Praktiken und Bedingungen entlang der gesamten Lieferkette, was die Erstellung genauer und vertrauens-würdiger Nachhaltigkeitsberichte erschwert. | Aufwändige Informationsbeschaffung von Zulieferern und Kunden | |
Fehlende Transparenz in der Wertschöpfungskette hinsichtlich THG-Emissionen | |||
Technologische Infrastruktur | Unzureichende digitale Systeme und Tools zur effizienten Erfassung, Verwaltung und Analyse von Nachhaltigkeitsdaten. | Fehlende technische Ressourcen | |
Komplexe Tools für Messungen der Nachhaltigkeitsdaten | |||
Interne Ressourcenknappheit | Dem Unternehmen fehlt es an monetären Mitteln, um die erforderliche technologische Infrastruktur aufzubauen, Kompetenztrainings für Mitarbeiter zu finanzieren, Experten für die Berichterstattung einzustellen oder Audits durchzuführen. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, neben den unternehmerischen Aktivitäten Zeit und Kapazitäten für die aufwendige Nachhaltigkeitsberichterstattung zu finden. | Begrenzte finanzielle Mittel für nachhaltige Berichterstattung | |
Mangelnde Wirtschaftlichkeit nachhaltiger Berichterstattung | |||
Zeitmangel | |||
Heterogene Stakeholderanforderungen | Unterschiedliche und vielfältige Erwartungen der Stakeholder erschweren die Erfüllung und das Management der Stakeholderanforderungen wie auch die Erstellung konsistenter Nachhaltigkeitsberichte. | Stakeholder-Forderungen von Nachhaltigkeitsdaten | |
Einbindung der Stakeholder in den Prozess der Berichterstattung | |||
Divergierende Erwartungen und Anforderungen von Stakeholdern | |||
Dynamische Entwicklungen im regulatorischen Umfeld | Aktuell gibt es keine global einheitlichen Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auch innerhalb Europas wurden die europäischen Richtlinien nach Vorschriften der CSRD noch nicht in nationales Recht überführt. Die EFRAG Berichtsstandards werden derzeit noch entwickelt. Auch zukünftig wird die CSRD voraussichtlich an aktuelle Umstände angepasst und weiterentwickelt werden. Das Unternehmen muss flexibel auf neue regulatorische Entwicklungen reagieren können und kontinuierlich aktualisierte Berichtspflichten berücksichtigen. | Unklare Berichtsstandards | |
Veränderungen der Vorschriften | |||
Überführung in nationales Recht noch nicht abgeschlossen |